Du möchtest lieber Zuhören als Lesen? Dann hör dir gerne die folgende Podcastfolge an: #239 Umzug mit Hund – Deine To Do’s
Ein Umzug kann ein aufregendes Abenteuer sein, sowohl für dich als auch für deinen vierbeinigen Freund. Damit dieser Prozess reibungslos und stressfrei abläuft, gibt es auch einige bürokratische Dinge zu erledigen. Im folgenden Blogbeitrag werde ich dir die wesentlichen Schritte erläutern und warum es so wichtig ist, jeden einzelnen davon sorgfältig anzugehen, damit du als HundehalterIn alles im Griff hast und nichts übersiehst:
#1 Neues Bundesland: Gesetze & Vorschriften zum Halten von Hunden
Ein Umzug kann bedeuten, dass du in eine neue Gemeinde oder sogar in ein neues Bundesland ziehst. Das ist z.B. in meinem Fall so, denn wir ziehen von Sachsen nach Niedersachen. Warum spielt das eigentlich eine Rolle? In Deutschland gilt doch das Tierschutzgesetz und das regelt doch alles, oder nicht? Ja, es gibt das Tierschutzgesetz und die TierSchHuV (Tierschutz-Hundeverordnung), die bundesweit gelten, jedoch hat jedes Bundesland nochmal eigene Landesgesetze, die das Halten und Führen von Hunden näher bestimmen und regeln. Als Beispiel führe ich dir einmal meine Situation auf: Ich lebe in Sachsen und dort gilt das GefHundG (Gesetz über das Halten von Hunden gefährlicher Rassen in Sachsen). Wie der Name schon erahnen lässt, geht es darum, welche Hunde als gefährlich eingestuft werden und welche Anforderungen an das Halten solcher gelten. In Niedersachen gilt hingegen das NHundG (Niedersächsisches Gesetz über das Halten von Hunden). Auch darin wird thematisiert, welcher Hund wann als gefährlich eingestuft wird, aber das Gesetz beschreibt auch noch allgemeine Anforderungen an z.B. Ersthundehalter, wie bspw. einen zu erbringenden Sachkundenachweis. Außerdem gibt es in Niedersachsen ein Melderegister, bei dem alle in diesem Bundesland lebenden Hunde registriert werden müssen und die Pflicht, dass Hunde haftpflichtversichert sein müssen, was auch Teil dieses Gesetztes ist. Wie du vielleicht sehen kannst, gibt es hier durchaus Unterschiede im Umfang der Vorschriften! Vor einem Umzug in ein neues Bundesland solltest du also einmal nachschauen, was das jeweilige Landesgesetz zum Halten von Hunden vorgibt, um z.B. zu erfahren, welche Hunde(rassen) in der neuen Heimat ggf. als “gefährlich” eingestuft werden und was dann zu tun ist, aber auch welche Voraussetzungen (wie einen Sachkundenachweis oder Melderegister) für alle Hundehalterinnen gelten, damit es am Ende keine böse Überraschung gibt.
#2 Tierarztsuche: Die Gesundheit deines Hundes im Blick
Ein Umzug kann bedeuten, dass du dich nicht mehr in der Nähe deines alten Tierarztes befindest. Daher ist es wichtig, bereits im Voraus nach einem Tierarzt in deiner neuen Umgebung zu suchen. Finde einen Tierarzt, bei dem du und dein Hund sich wohlfühlen können. Dies schafft dir einen vertrauenswürdigen Ansprechpartner in unmittelbarer Nähe, falls du ihn im Notfall benötigst, denn manchmal passieren Dinge, mit denen man nicht rechnet schneller als einem lieb ist! Das können Kleinigkeiten sein, wie eine eingerissene Kralle, Unwohlsein durch den Umzugsstress mit z.B. Durchfall oder Erbrechen oder medizinisch relevante Notfälle wie eine Magendrehung. Damit du im Zweifel weißt, wen du kontaktieren kannst, fühlst du dich sicherer und wohler. Zudem verschwendest im Akutfall keine Zeit damit, erst ewig nach einer Option zu suchen.
#3 Hund ummelden: Ein bürokratischer Schritt, der nicht vergessen werden sollte
Wenn du in eine neue Gemeinde umziehst, musst du deinen Hund ummelden – das passiert nicht automatisch! Dieser Ummeldeprozess beinhaltet nicht nur die Abmeldung in deiner alten Heimat (hier bekommt man dann ggf. einen teil der Hundesteuer zurückerstattet), sondern auch die Anmeldung bei der Meldebehörde deiner neuen Stadt. Nach der Anmeldung in der neuen Heimat erhältst du für deinen Vierbeiner dann eine neue Steuermarke und einen Hundesteuerbescheid. Beachte bitte, dass die Hundesteuersätze von Gemeinde zu Gemeinde variieren können. In manchen Fällen kann der Steuersatz für einen zweiten Hund sogar höher sein. Informiere dich am besten im Voraus über die Hundesteuersätze und Fristen für die Ummeldung in deinem neuen Wohnort. Das geht häufig ganz einfach über das Internet, wo du in der Regel auch die Formulare zur Ab- und Anmeldung deines Vierbeiners sowie Informationen über Regelungen wie z.B. Leinen- oder Maulkorbpflicht findest.
Solltest du innerhalb deiner jetzigen Gemeinde umziehen, dann reicht es aus, einfach die neue Anschrift mitzuteilen.
#4 Angaben aktualisieren bei Tasso oder Findefix
Die Sicherheit deines Hundes ist entscheidend, vor allem in der neuen Umgebung. Stelle sicher, dass die Informationen zu deinem Hund bei Tierschutzorganisationen wie Tasso oder Findefix aktuell sind, wenn du deinen Vierbeiner dort registriert hast. Diese Organisationen können im Falle eines Entlaufens deines Haustieres eine entscheidende Rolle spielen, da sie ein großes Netzwerk für die Wiederfindung von Tieren haben. Vergiss deshalb nicht, deine neue Adresse bei ihnen anzugeben, damit du im Notfall schnell mit deinem Hund wiedervereint werden kannst.
#5 Angaben aktualisieren bei Versicherungen & Tierschutzorganisation
Hast du für deinen Hund eine Haftpflicht- oder Tierkrankenversicherung abgeschlossen? Dann vergiss auch nicht deine Versicherung über deinen Umzug zu informieren. Falls du, so wie ich, deine Hunde aus dem Tierschutz adoptiert hast, dann kannst du deine neue Anschrift auch dem jeweiligen Tierschutzverein mitteilen (das kann z.B. auch eine Auflage aus dem Adoptionsvertrag sein). Ich persönlich finde das nicht schlimm und habe nichts zu verstecken, weshalb ich immer eine kurze Mail schreibe (mit Hardy sind wir ja z.B. schon ein paar Mal umgezogen). Hast du einen Hund vom Züchter und stehst noch in Kontakt zu diesem, dann kannst du auch hier natürlich deine neue Adresse mitteilen.
Diese bürokratischen To Do’s mögen auf den ersten Blick lästig erscheinen, aber sie sind entscheidend, um rechtliche Probleme für dich und für deinen Hund zu vermeiden und gehören auch zu den Verpflichtungen, die man als HalterIn eines Hundes eingeht. Informiere dich über die Gesetze deines neuen Bundeslandes und Regelungen deiner neuen Gemeinde, suche einen Tierarzt, bei dem du und dein Hund sich wohlfühlen, und kümmere dich um die Ummeldung deines Hundes sowie die Aktualisierung deiner Kontaktinformationen bei den für dich relevanten Organisationen.
Fazit
Auch wenn solche Aufgaben meist keinen großen Spaß machen, ist es gut, sich vorab darüber zu informieren und die Punkte für sich zu strukturieren. Denn ein gut durchgeplanter Umzug sorgt für einen stressfreieren Neuanfang – für dich und deinen treuen Begleiter auf vier Pfoten. Um dir etwas Arbeit zu ersparen, findest du unter diesem Blogbeitrag du die wichtigsten To Do’s nochmal als Checkliste, die du dir herunterladen und ausdrucken kannst.
Alles Liebe für dich und deinen Hund,
Solveig